Sonntag, 1. April 2012

Im Einsatz für das Gemeinwohl als Christ, Muslim oder ...?


Im Einsatz für das Gemeinwohl als Christ, Muslim oder ...?

20.–21. April 2012
Tagungszentrum Hohenheim

Islam und Christentum sind keine Religionen, die sich auf Innerlichkeit beschränken. Soziale Verantwortung und Dienst am Nächsten sind konstitutive Bestandteile beider Religionen. Während in den christlichen Kirchen seit dem 19. Jahrhundert ein Prozess der Institutionalisierung von Caritas und Diakonie stattfand, verfügen Muslime in Deutschland und Europa nicht über vergleichbare Strukturen.
Auf lokaler Ebene verfolgen von Muslime gegründete Einrichtungen jedoch oft soziale Anliegen. Sie suchen ihren Platz in der säkularen Gesellschaft, indem sie sich mit ihrer muslimischen Identität für Dialog, Bildung und Partizipation einsetzen. Ein Beispiel dafür im Rahmen der Tagung ist die sogenannte Gülen- oder Hizmet-Bewegung um den muslimischen Gelehrten Fethullah Gülen (geb.1941). Dass die Kirchen in Deutschland vielfach vom Staat finanziert allgemein gesellschaftliche Aufgaben übernehmen, ist nicht unumstritten. Die gesellschaftliche Pluralisierung macht es erforderlich, unterschiedliche Hintergründe in einen Austausch zu bringen und das Verhältnis von Religiösem und Säkularem neu zu bestimmen.

An welchen Vorbildern für soziales Handeln orientieren sich Muslime und Christen?
Worin stimmen christliche und islamische Motivationen zum sozialen Handeln überein, worin unterscheiden sie sich?
Sollen diese Motivationen in säkularen Gesellschaften öffentlich sichtbar werden?
Wie verhält sich das soziale Engagement religiöser Gruppen zum Gemeinwohl?
Welche Möglichkeiten und Perspektiven einer Einbindung islamischer Organisationen in das System der Wohlfahrtspflege sind denkbar?

Die Tagung bietet die Möglichkeit, dialogisch über theologische Grundlagen, Umsetzungen und Praxisbeispiele sozialen Engagements aus beiden Religionen heraus zu reflektieren. Sie richtet sich an Multiplikatoren und Interessierte aus den Bereichen Bildung, soziale Arbeit, Wohlfahrtsverbände, Integration, bürgerschaftliches Engagement und interreligiöser Dialog.